Gesundheitsnewsletter vom 3.12.2017

von | 3. Dezember 2017

Gesundheitsnewsletter vom 03.12.2017

Advent, Advent ein Lichtlein brennt. Pünkltich zu dieser Winterzeit, hat es heute nacht geschneit. Machen Sie es sich gemütlich, kommen Sie zur Ruhe und geniessen Sie den Augenblick. Vor einem Jahr hatten wir am ersten Advent einen Tag der offenen Tür.


Hier noch der erste Teil meines Vortrags "Gesund durch die dunkle Jahreszeit".


Die Themen:

  • Ciprofloxacin sollte ein Reserveantibiotikum sein – und nun?

  • Welche Hilfsmittel gibt es bei Demenz?

  • Die am wenigsten belasteten Stammzellen gewinnt man aus dem Nabelblut

  • Gewichtsabnahme mit drei Pflanzenextrakten

  • Vitamin A in der Schwangerschaft verhindert Diabetes

  • Wie lange dauert weltweit ein Sprechstundentermin?

  • Wenn Menschen nicht schwitzen können

  • Welche Naturstoffe bei…?

  • "Borrelien entwickeln keine Resistenzen und sind nach Antibiose immer abgetötet", behauptet Prof. Dr. Riemekasten im Gesundheitsmagazin Visite.


Ciprofloxacin sollte ein Reserveantibiotikum sein – und nun?

Ciprofloxacin hat es mit seinen Nebenwirkungen vor Wochen bis in die Tagesthemen geschafft. (Minute 16:35). Nun hat man nicht etwa überlegt, wie man das häufige Verschreiben der Substanz reduzieren kann, sondern man hat sich Sorgen um die Umwelt gemacht, weil die Substanz mit voller Restwirkung ausgeschieden wird und bereits in kleinsten Konzentrationen Antiobiotikaresistenten bei Bakterien induzieren kann. Es wurde nun eine Substanz entwickelt, die zwar wirkt, in der Umwelt dann aber in einen unwirksamen Metaboliten zerfällt.


Welche Hilfsmittel gibt es bei Demenz?

"my-DBuddy" ist eine Jacke für Menschen mit Gedächtnisstörungen. Beim Kauf so einer Jacke gehen 50,- € an eine örtliche Alzheimerorganisation des Landes, in dem die Jacke gekauft wurde.


Die am wenigsten belasteten Stammzellen gewinnt man aus dem Nabelblut

Über die Stammzellasservierung aus dem Nabelschnurblut schrieb ich schon 2011. Die Forschung ist nun schon deutlich weiter und wird sich auch noch weiter entwickeln. So profitieren z.B: Parkinsonpatienten von dopaminbildenden Neuronen und man hat mittlerweile auch schon insulinbildende Beta-Zellen für Typ-1-Diabetiker erzeugen können. Die Aufbewahrung der vitalen adulten Stammzellen aus dem  Stammzelldepot des Nabelschnurblutes ist also eine sinnvolle Investition in die eigene Zukunft und die des eigenen Kindes.


Gewichtsabnahme mit drei Pflanzenextrakten

Forscher der Universität Seoul haben mit der Substanz yy312, von YuYu-Pharma in einer Studie über 12 Wochen tatsächlich eine überaschend große Gewichtsreduktion nachweisen können. Es wurde die tägliche Kalorienzufuhr um 500 Kcal reduziert, der restliche Lebenstil sollte beibehalten werden und es zeigte sich in der Verumgruppe eine Gewichtsreduktion um 1,6 kg gegenüber 0,1 kg in der Placebogruppe bzw. eine Fettabnahme von 15 versus 0,2%. Der Bauchumfang nahm in der Verumgruppe um 2,2 und um 0,8 cm in der Placebogruppe ab. Das yy312 besteht aus 1800 mg Phytoextrakt der Satsuma-Mandarine, den Früchten der asiatischen Stinkesche Evodia officinalis Dode und der Wurzel des Süßgrases Imperata cylindrica Beuvois und 600 mg Cyclodextrin als Hilfsstoff.


Vitamin A in der Schwangerschaft verhindert Diabetes

Es geht hier um Diabetes Typ 2 und eine Auswertung dänischer Daten, wonach seit 1962 der Vitamin-A-Zusatz in der Margarine um 25% erhöht werden musste, weil man bei einem Mangel an Vitamin A bei Diabetes Typ 2 einen Anstieg sah und es bei Personen mit einer Vitamin-A-Ergänzung während der Schwangerschaft seltener auftrat. Jetzt sieht man das bestätigt. 193.803 Menschen wurden bis zum 50. Lebensjahr nachbeobachtet und man sieht eine Senkung des Diabetesrisikos um 12% bei den Kindern der Gruppe der Frauen, die während der Schwangerschaft Vitamin A ergänzten. Ich betreue ebenfalls Schwangere und messe unter der Ergänzung den Vitamin-A-Spiegel. War dieser vorher gering, fällt er unter der Supplementierung nach weiter ab, wenn ich am nächsten Morgen den Nüchternwert bestimme und es sind überraschend hohe individualtitrierte Dosierungen notwendig, so dass ich vermute, dass die Potenz des Vitamin A bei einer individuell angepassten Ergänzung noch viel größer ist, als die Studie nun belegt.


Wie lange dauert weltweit ein Sprechstundentermin?

In Bangladesch ist man nach 48 Sekunden wieder draussen, in Deutschland nach 7:36 Minuten und in Schweden nach 22 Minuten. Wann wird da denn was dokumentiert und wie soll der Patient sich in dieser Zeit frei zu seinen Problemen äussern können. Kommt ein Patient in Deutschland mit zwei Fragen, muss er sich doch tatsächlich für die zweite Frage einen neuen Termin holen, der meistens im nächsten Quartal liegt, wie mir Patienten schon mehrfach berichtet haben.
Da ich eine Terminsprechstunde führe, kann ich die vereinbarten Termine meistens halten. Für Ersttermine nehme ich mir gerne etwas mehr, für alle anderen ausreichend Zeit.


Wenn Menschen nicht schwitzen können

dann sollte man an M. Fabry denken. Oft findet man dann auch Mißempfindungen der Finger, Zehen, Nasenspitze, die auch schmerzhaft sein können. Die Schmerzen sind anfallsartig, brennend und stechend. Als Multisystemerkrankung, der Speicherung von Glycosphingolipiden, also bestimmter Fette, können nahezu alle Organe betroffen sein. Es liegt ein Mangel der a-Galactosidase vor. Ein einfacher Blutstropfentest kann die Frage klären.


Welche Naturstoffe bei…?

In der Krebstherapie treten Symptome wie Angst, Müdigkeit, Depressivität auf und L-Carnitin 1000 bis 4000 mg/d, Guarana Trockenextrakt 100 mg/d, Ginseng-Extrakte 100 – 500 mg/d, Rosenwurz bis 1000 mg Extrakt/d sind hier als wirksam zur Linderung der Symptome inkusive des Schmerzes angegeben. Bei Mundschleimhautentzündung werden Kältetherapien, Mundspülungen mit Aloe vera oder medizinischem Honig oder 3 x 10g Glutamin sowie Omega-3-Fettsäuren und Probiotika angeführt, bei Verstopfung geht es um Ballaststoffe, und Kräuterzezepturen aus Rhabarberwurzel, Faulbaumrinde, Sennesblättern und Bakterienmischungen der kurzkettige Fettsäuren bildenden  Dickdarmflora, die natürlcih auch genährt werden will. Zusammenfassung der Medical Tribune , 52. Jahrgang , Nr. 38 , 22. 09.17 unter Bezug auf Eustachi A und Melchart D. Krankenkassen verweisen bei  Kostenübernahme gerne auf das Fehlen der wissenschaftlichen Studien bei solchen Therapieansätzen.


Borrelien entwickeln keine Resistenzen und sind nach Antibiose immer abgetötet, behauptet Prof. Dr. Riemekasten im Gesundheitsmagazin Visite.

Prof. Dr. Riemekasten behauptet im Gesundheitsmagazin Visite:"Borrelien entwickeln keine Resistenzen und sind nach Antibiose immer abgetötet."
Diese Aussage wurde im Mausversuch mit einjähriger Dauerantibiose bereits widerlegt.
Es wird weiterhin behauptet, dass die üblichen Standard-Testverfahren immer auffällig sind, wenn die Borreliose besteht. Diese können in 9% der Fälle versagen, wie eine universitäre Studie belegt.
Wichtig und richtig ist aber immer, dass dennoch alle Differentialdiagnosen überdacht werden. Das die Borrelien nahezu alle Krankheitsbilder imitieren können, macht die Sache nicht einfacher.
In dem Beitrag über Borrelien wird berichtet,
dass die Beschwerden nach einer Antibiose nicht gleich weg sein müssen und es wird verschwiegen, dass es darunter auch schlimmer werden kann, die sogenannte Herxheimer-Reaktion. Es wird auch unter Bezug auf Privatkliniken mit eigenen Lymphozyten-Transformations-Testverfahren berichtet, dass bei dem gleichen Blut, dass in dänischen staatlichen Laboren negativ auf Borrelien getestet wurde, dort ein positives Ergebnis erzielt wird. Es scheint aber so zu sein, dass  in Dänemark gar kein LTT gemacht wurde und dass die Labore der Privatkliniken mit dem positiven LTT-Ergebnissen somit gar nicht verglichen werden können. Ob ein Test anschlägt oder nicht, hängt von der Auswahl der angebotenen Antigene und der tatsächlichen Auseinandersetzung des Immnsystems mit diesen Antigenen, in diesem Fall also Borrelienantigenen, ab. Abhängig von der Aktivität der Borreliose sind diese LTT-Aktivitäten auch schwankend. Richtig ist auch aus eigener Erfahrung, dass die Höhe der Ausschläge der Lymphozytenaktivität  nicht immer zur geschilderten Beschwerdeintensität passt. Bekannt ist, dass Kreuzreaktivitäten das Ergebnis verfälschen können. Rekombinante Antigenlysate sind synthetisch und damit absolut rein hergestellt und minimieren diese Kreuzreaktivität. Richtig ist somit auch, dass man nicht die Laborwerte, sondern die Beschwerden behandeln sollte. Diese müssen also immer vorhanden sein. In dem Beitrag wird nicht erklärt, wie dieser Arzt der Privatklinik zu der Einschätzung einer Chronizität kommt, was ich für nicht seriös halte, da hier im Raum stehen bleibt, dass er etwas falsch bewertet hat. Unterschwellig wird behauptet, dass hier nicht das Wohl des Patienten, sondern primär merkantile Gründe das Motiv sein könnten. Da aber auch nicht nur Klinken, die direkt an dem Folgegeschäft beteiligt sind, sondern auch niedergelassene Ärzte in anerkannte Labore einschicken, wie z. B. IMD  mit Dr. von Baehr oder MLHB mit Dr. Gerritzen, die beide auch gute Studien Pubmed-gelistet veröffentlicht haben, müssten sich auch diese durch solche Aussagen angegriffen fühlen. Eine sehr gute Erklärung zur Deutung der Auswahl der Antigene für den klassischen IgM und IgG-Test sowie das Immunoblotverfahren beschreibt das Labor Enders.

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