Gesundheitsnewsletter vom 5.11.2017

von | 5. November 2017

Gesundheitsnewsletter vom 05.11.2017

Am 11.11.2017 kommen zwei Ärzte zu mir in die Praxis, die sich für die Sanakintherapie ausbilden lassen. Für diesen Termin werden noch Probanden mit Rückenproblemen gesucht. Ich denke da an Bandscheibenprobleme, Spinalkanalsyndrom, M.Bechterew etc. Für diese Probanden wäre diese Behandlung am 11.11.2107 im Rahmen der Ausbildung kostenlos. Es sollte allerdings an diesem Tag kein erhöhter Entzündungswert (CRP) vorliegen. Bitte nehmen Sie Kontakt auf unter


Die Themen:

  • Kortisonspritzen ins Knie – Experten stellen den Nutzen infrage!

  • Wintermüde – aber kein Winterschlaf.

  • Harnsäureerhöhung, wann muss sie therapiert werden?

  • Hormonsubstitution bringt Frauen nicht um, tituliert die Medical Tribune.

  • hCG-Diät – was ist das?

  • Schon nach einer Woche NSAR droht der Herzinfarkt.

  • Der Tagesrhythmus sollte für den Beruf und für die Medikation bedacht werden.

  • Diagnostik hereditärer Angioödeme

  • Zu wenig Natrium im Blut, dafür aber Wasser im Gehirn


Kortisonspritzen ins Knie – Experten stellen den Nutzen infrage

Man spricht sogar von mehr Schaden als Nutzen, denn der Knorpelverlust nimmt zu und die Prothese kommt näher. Da bietet sich so eine Sanakintherapie mit körpereigener Substanz ja förmlich an. Hier gibt es einen Film dazu.


Wintermüde – aber kein Winterschlaf

Um gut schlafen zu können, sollte man Abend Blaulicht meiden. Dieses Blaulicht kommt aus Lampen mit falschem Lichtspektrum, also aus Tablets. PC's, Fernsehern. Mit einem Blaulichtfilter, gelbes Glas, kann man den Effekt abmildern. Wer schlechter sieht oder eine Linsentrübung, Katarakt, hat, streut das Licht stärker. An trüben Tagen bekommt der Körper die Lichtsteuerung für den Tag-Nacht-Rhythmus nicht hin und die Produktion von Serotonin, Tag, und Melatonin, Nacht, leidet. Daher bietet sich eine Birne mit Tageslichtspektrum an, die man morgens und so gegen 18:00 Uhr für 30 Minuten am Arbeitsplatz nutzen sollte, damit diese Regulationsstörung gemindert werden kann. Orexin eird durch Lichtreize vermehrt ausgeschüttet und macht wach, Leptin, das Sättigungshormon hemmt die Orexin = Hypocretin-Ausschüttung und es macht sich Müdigkeit breit. Orexin selbst ist appetitsteigernd und kann bei Essstörungen eingesetzt werden. Bei Tieren scheint es den Winterschlaf zu beenden. Wer winerschläft, lebt statistisch auch länger.


Harnsäureerhöhung, wann muss sie therapiert werden?

Die Harnsäureerhöhung soll nach einer Auswertung von 144 Metaanalysen nur noch dann behandelt werden, wenn Bluthochdruck und/oder eine Nierenschwäche vorliegen. Ansonsten gilt: "Ohne Symptome keine Therapie!" Da der Körper nichts aus Jux und Dollerei macht, sollte man dennoch die Frage nach dem Warum stellen. Dann ergeben sich auch personaliserte individualmedizinische Schlussfolgerungen.


Hormonsubstitution bringt Frauen nicht um, tituliert die Medical Tribune

Eine Nachbeobachtung von 27347 postmenopausalen Frauen über 18 Jahre, die entweder mit Östrogenen als Monotherapie oder in Kombination mit einem Progesteron behandelt wurden bzw. ein Placebo erhielten, ergab, dass in der Hormongruppe 27,1% der Frauen und in der Placebogruppe 27,6% der Frauen verstarben. Für diesen Unterschied lohnt es sich nicht, an den Folgen eines Hormonmangels zu leiden.


hCG-Diät – was ist das?

hCG ist ein Schwangerschaftshormon. Da auch in Dritte-Welt-Ländern trotz schwacher Mutter, gesunde Kinder geboren werden, ist ein Argument, dass über das Hormon die letzten Reserven für das werdende Kind freigesetzt werden. Bei so einer Diät geht es nicht um die Versorgung des Kindes, sondern um eine beschleunigte Gewichtsreduktion. Damit das funktioniert, wird die Kalorienzufuhr/Tag auf 500 kcal reduziert. Dabei nimmt jeder ab. Leider eben nicht unbedingt an Fett, sondern auch an Muskelmasse und damit reduziert sich der Grundumsatz und der JoJo-Effekt wird vorbereitet. Mit dem hCG denkt man nun, dass mehr Fett als ohne hCG zur Energiegewinnung freigesetzt wird. Nehmen wir einmal an, dass das stimmt. Dann sollten die 500 kcal/d aus einer fraktionierten Gabe von kohlenhydratarmen Faserstoffen für die Darmflora, einer intelligenten Aminosäuremischung, den notwendigen essentiellen Mineralien und Ultraspurenelementen sowie Vitaminen und essentiellen Fettsäuren bestehen. Ich berate Sie da gerne.


Schon nach einer Woche NSAR droht der Herzinfarkt

Das NSAR die Arachidonkaskade blockieren, bei der Oxyvenierung nicht genommen werden sollten und zu Mikrodurchblutungstörungen, Nierenversagen und Herzinfarkten führen, habe ich wiederholt verlinkt. Getestet wurden Rofecoxib 25 mg und mehr, Celecoxib 200 mg, Diclofenac 100 mg, Ibuprofen 1200 mg und Naproxen 750 mg/d. Bereits nach einer Woche stieg das Risiko für einen Herzinfartk deutlich an und dosisabhängig verschärfte sich die Situation. Das erhöhte Risiko stagnierte dann etwa ab einem Monat der Dauereinnahme auf diesem Niveau ohne weiteren Anstieg.


Der Tagesrhythmus sollte für den Beruf und für die Medikation bedacht werden

Jeder hat seinen eigenen Schlaf-Wach-Rhythmus. Dieser kann sich in verschiedenen Lebensphasen durchaus verändern. Zwischen 2003 und 2014 wurden 53689 Personen im Alter von 15 Jahren an aufwärts anhand eines Tagebuchprotokolls analysiert. Ein wichtiger Bezugspunkt der Auswertung war die Hälfte der Schlafenszeit. Dieser lag bei Jugendlichen bei 04:30 und bei den 60-jährigen schon bei 03:00 Uhr. Der Schulbeginn liegt demnach noch in der Schlafphase. Die größte Variabilität der Chronotypen liegt in der Phase zwischen dem 15. und 25. Lebensjahr. Männer unter 40 Jahren gehen später ins Bett also die gleichaltrigen Frauen. Ab dem 40. Lebensjahr gehen die Männer dann auch früher ins Bett und stehen auch früher auf. Nun beginnt die Phase der senilen Bettflucht. Innerhalb der Altersgruppen kann der Chronotyp aber auch um 10 Stunden verschieden sein. Das sollten Arbeitsmediziner für das Schichtsystem beachten. Im Mittel gehen die 25-60-jährigen zwischen 23:00 und 00:00 Uhr zu Bett, dann wäre die Weckzeit zwischen 07:00 und  08:00 Uhr. Ein Arbeitsbeginn um 08:00 Uhr wäre also zu früh. Nun ist klar, warum man morgens müder ist als abends.


Diagnostik hereditärer Angioödeme

Dass der C1-Esterase-Inhibitor-Mangel und niedriges C4-Komplement Ursache des hereditären Angioödems Typ I sind, hat sich sicherlich breit herumgesprochen. Nun gibt es aber neuere Interpretationen, wonach man den TypII als eine Fehlfunktion betrachtet und dabei normale bis erhöhte C1-Esterase-Inhibitor-Spiegel bei niedriger C1-Esterase-Inhibitor-Aktivität und erniedrigten C4-Spiegeln findet. Das sollte man bedenken, denn damit ist die diagnostische Kuh bei normalen oder erhöhten C1-Esterase-Inhibitor-Spiegeln keineswegs vom Eis.
Hereditäres Angioödem Typ III
Bei der Kombination aus Typ I und II spricht man Typ III.
So sieht man dann aus.


Zu wenig Natrium im Blut, dafür aber Wasser im Gehirn

Wenn der Natriumwert unter 135 mmol/l liegt, ist es nicht unbedingt ein Salzmangel, es kann auch ein Überschuss an freiem Wasser sein. Dann kommt es zu einem Ödem der Hirnzellen mit Schwindel Antriebslosigkeit, Konzentratiosnstörung, Übelkeit und Erbrechen, Sturzgefahr, Bewusstseinstörung. Nach 24-48 Stunden reguliert das Gehirn den osmotischen Gradienten wieder und das Ödem wird weniger, der niedrige Natriumgehalt im Blut aber bleibt. Daher korrelieren Befinden und Messwert zu einem Messzeitpunkt nicht unbedingt. Dem Patienten kann es am Wochenende also trotz des recht unauffälligen Befindens bei der BE am Montagmorgen ganz schön schlecht gegangen sein. Die Ursachen sind vielfältig: Herz- oder Nierenschwäche, nephrotisches Syndrom, Durchfall, Laxantienmissbrauch, Entwässerungstabletten, Leberzirrhose, wiederkehrendes Erbrechen, extreme Flüssigkeitszufuhr oder eine inadäquate ADH-Ausschüttung. Aber auch endoskopische Operationen körperliche Anstrengung, Drogen wie Ectasy oder MDMA, Chemotherapeuitka wie Cyclophosphamins, Medikationen wie Vasopressin, DEsmopressin, Terlipressin können so etwas auslösen.Nach der Diagnose sollte ein Anheben des Natriumspiegels zügig begonnen werden. 150ml 3% NaCl-Lösung über 20 Minuten i.v. soll hier schon gut wirken. Das entspricht 5mmol/l. Der weitere Verlauf bedarf weiterer Laborkontrollen. Bestünde so ein Zustand fort, besteht die Gefahr der Demyelinisierung, also einem Syndrom mit Verlust der Myelinscheiden der Nerven, wie man es punktuell immunologisch von der MS kennt.


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