Gesundheitsnewsletter vom 5.3.2017

von | 5. März 2017

Gesundheitsnewletter vom 05.03.2017


Der neue Praxiseinführungsfilm ist online. Schauen Sie sich diesen dreiminütigen Film doch einmal an und vielleicht leiten Sie ihn an interessierte Bekannte weiter.
Für die tolle Leistung von Carolin Hütten, die dem Film ihre Stimme gibt und von Sascha Rodenbusch, der Drehbuch, Regie, Film und Schnitt seine Leistung nennen darf, sowie dem gesamten Praxisteam und den Patienten, die sich bereit erklärt haben, sich mit Ihrem Gesicht als Kunde dieser Praxis zu erkennnen zu geben, möchte ich an dieser Stelle von ganzem Herzen danke sagen.


Die Themen:

  • Schuppenflechte der Nägel

  • Docohexaensäure schützt vor M. Alzheimer, wenn man damit anfängt, bevor man erkrankt ist.

  • Was hat der Kohlenhydratstoffwechsel mit M. Alzheimer zu tun?

  • Das Microbiom beeinflusst die Ängstlichkeit und noch viel mehr

  • Glutensensitvität ist keine Zöliakie – Non-Zöliakie-Gluten-Überempfindlichkeit

  • Neue Forschungsergebnisse zur Darmkrebsentstehung

  • Schadet Kaugummi dem Darm?

  • Wann ist eine seltene Erkrankung selten? Mehr zum M. Wilson und autonomen Dysfunktionen

  • Was sollte man bei Verwandten von MS-Erkrankten überprüfen?

  • Erkenntnisse zu M. Crohn und Colitis ulcerosa, nämlich M. Crohn mit ausschließlichem Dickdarmbefall

  • Was hat Lärm mit Blutgefäßschäden zu tun?


Schuppenflechte der Nägel

Patienten mit Tüpfelnägeln oder richtigen Rissen oder Verkümmerungen der Nagelplatte mögen ihre Finger meistens nicht  zeigen. Nun hat man in einer doppelblinden Studie mit einem Lack, der Hydroxypropylchitosan, Kieselsäure und Schwefel enthält, gesehen, dass es darunter eine gute Verbesserung gibt, wenn man es jeden Abend und über sechs Monate anwendet. Nach vier Wochen darf man die ersten Erfolge erwarten. Der Lack ist in der Apotheke erhältlich.


Docohexaensäure schützt vor M. Alzheimer, wenn man damit anfängt, bevor man erkrankt ist.

Wartet man wieder, bis man erkrankt ist, wird man wohl vergessen, das Öl einzunehmen und es wird höchstens den Verlauf bremsen. In einer Studie konnte man bei APO-E4-Trägern nachweisen, dass der frühzeitige Konsum des Öl in entsprechend hoher Dosis tatsächlich die Wahrscheinlichkeit an Alzheimer zu erkranken, reduziert. Dieses wurde im Mausmodell mit menschlichem APO-E4-Gen nachvollzogen. Denken Sie wieder an meine Hinweise zu der Studie, die beweist, dass es natürlich und nicht teilsynthetische Docohexaenfettsäuren sein müssen. Denken Sie auch daran, dass man wie beim PKW das richtige Öl, den richtigen Sprit, den sauberen Luftfilter etc. nutzt und wechselt, damit man den ADAC/Arzt zur Minderung einer Erkrankung – bei Alzheimer dann mit geringem Erfolg, nicht benötigt.


Was hat der Kohlenhydratstoffwechsel mit M. Alzheimer zu tun?

Ich habe ja schon wiederholt über die Bedeutung der SOD geschrieben, die bei vielen Menschen gar nicht oder nur teilweise arbeitet. Ihre Aufgabe ist es, die freien Sauerstoffradikale am Komplex 1 der Atmungskette zu neutralisieren. Abhängig vom Antioxidantienstatus, sonstigen oxidativen Belastungen und dem Kohlenhydratanfall kann diese Schwäche unterschiedliche Folgen haben. Nicht jeder Diabetiker bekommt Alzheimer oder Altersdemenz, Alzheimer wird auch als Diabetes Typ 3 bezeichnet. Hier nun ein neuer Artikel zur Bedeutung hoher Zuckerspiegel und dem Auftreten von M. Alzheimer und deren Auswirkung auf den Makrophagen-Wanderungs-Faktor.


Das Microbiom beeinflusst die Ängstlichkeit und noch viel mehr

Das unser Microbiom den Charakter beeinflusst, ist nicht neu. Forscher der Universität in Hamilton in Kanada haben nun untersucht, inwieweit die Darmflora stressbedingte Ängste und Sozialphobien beeinflußt und sind zu der Erkenntnis gelangt, dass eine 28-tägige Kur mit Lactobacillus rhamnosus die Ängstlichkeit und Depressivität der Mäuse deutlich minderte. Wenn Sie sich jetzt noch an den Newsletter mit dem Zitat von Prof. Walter der Charité hinsichtlich der Wirksamkeit von Psychopharmaka erinnern, sehen Sie hier Licht am Ende des Tunnels, nicht wahr?


Glutensensitvität ist keine Zöliakie – Non-Zöliakie-Gluten-Überempfindlichkeit

Mindestens seit 2013 berichte ich über die Unterschiede der Sensitivität gegenüber Gluten versus der Zöliakie. Solange es keine groß angelegten Multicenter-Studien gibt, kann der Patient so viele Symptome vorweisen wie er will und objektive Ergebnisse wie Transglutaminase-AK und Anti-Gliadin-AK und IgG-Antikörper und ALCAT-Testergebnisse oder Liveuntersuchungen wie Prof. Dr. Fritscher-Ravens sie macht, haben, er wird wohl immer wieder hören, dass das alles nicht erwiesen sei. Hier sehen Sie elektronenmikroskopisch sogar, wie innerhalb von Sekunden ein Leaky-Gut-Syndrom entsteht. Nun hat Prof. Dr. Layer vom Israelitischen Krankenhaus in Hamburg eine Placebo-Doppelblindstudie durchgeführt und in der Verumgruppe wurden 4 g Gluten untergemischt. Es war statistisch signifikant, dass die Gesamtsymptomatik in der Glutengruppe schlechter war. Dazu gehören neben der Reizdarmsymptomatik wie Blähungen, Krämpfe, Verstopfung und Schmerzen, aber auch Benommenheit und Depressivität. Er nennt es Non-Zöliakie-Gluten-Überempfindlichkeit, die man nun wohl nicht mehr leugnen kann, er sagt, das man als real ansehen muss. Aber wie lautet die ICD-10 Ziffer, wer erkennt das an? Immerhin verlinke ich hier auf die Mitteilung einer Krankenkasse, da darf man ja einmal hoffen.
Die Störung der Darm-Blut-Schranke, also das Leaky-Gut-Syndrom, führt zur vermehrten Bildung von proentzündlichen Botenstoffen, somit auch zu einer Dysregulation des enteralen Nervensystems. Die Botenstoffe beschädigen auch die Blut-Hirnschranke. Bei so einer silent inflammation wird nicht braunes, sondern weißes Fett gebildet und man nimmt an Gewicht zu und entwickelt die Folgeerkrankungen des metabolischen Syndroms oder man entwickelt immer weitere Unverträglichkeiten und eine immer stärkerer Einengung der Ernährung mit anschließender makro- und mikronutritiver Verarmung.
Prof. Layer empfiehl in der kostenneutralen Variante einen Glutenkarenztest für einige Wochen. Tritt darunter eine Linderung der Symptomatik ein, war die Entscheidung gut, wenn nicht, dann war sie falsch oder ncht ausreichend in der Form, dass noch andere Faktoren an der Problematik beteiligt sind. Dann sind oben angeführte Untersuchungen zielführender.


Neue Forschungsergebnisse zur Darmkrebsentstehung

Unter hohen Temperaturen scharf angebratenes Fleisch entwickelt krebserzeugende Stoffe, wie das PhIP, das DNA-Schäden erzeugt. 30% der Darmkrebserkrankungen gelten als ernährungsbedingt. PhIP hemmt das ATR-Protein, Dadurch werden Reparaturen von Chromosomenschäden verhindert und im günstigsten Fall der eingeleitete Zelltod ausgelöst oder es entsteht eben Krebs. Nun wäre es wichtig auch andere Kanzerogene in den Lebensmitteln zu erkennen, um daraus Empfehlungen ableiten zu können.


Schadet Kaugummi dem Darm?

Schadet Kaugummi dem Darm? So fragt die Ärztezeitung und nimmt Bezug auf den Gehalt der Kaugummis, aber auch der Zahnpasten an Titandioxid. Als Nanopartikel sorgt es in Kaugummis und Zahnpasten nämlich für ein strahlendes Weiß. Die Rede ist hier von einer Partikelgröße von 30 nm. In einer Studie sah man Soforteffekte innerhalb der ersten vier Stunden nach Kontakt zu den Nanopartikeln, als auch einen Langzeiteffekt über 5 Tage. Es kam zu einem Leaky-Gut-Syndrom, zu proentzündlichen Botenstoffen, zur Bildung reaktiver Sauerstoffspezies und zu einer Verhinderung der Resorption von Zink, Eisen, und Fettsäuren aus dem Darm. Als Ursache sieht am eine Verkümmerung der Mikrovilli der Darmzellen und eine Veränderung der Genexpression der Transportproteine an. Man zwingt den Körper mit so einer Maßnahme also quasi in ein Notlaufprogramm.
Eine weitere Studie zeigt die Effekte auf die Mitochondrien. Die Fotos dazu kann man sehen, wenn man auf der verlinkten Seite nach unten scrollt. Die Frage müsste also heißen, ob die Nanopartikel nur den Darm schädigen! Vorletzte Woche schrieb ich auch über Titan.


Wann ist eine seltene Erkrankung selten? Mehr zum M. Wilson und autonomen Dysfunktionen

Eine Erkrankung gilt dann als selten, wenn weniger als 50 von 100.000 Menschen davon betroffen sind. Ganz seltene Erkrankungen kommen in weniger als 1-2 Fällen/100.000 Menschen vor. Die meisten in dieser Gruppe haben eine neurologische Ausprägung.
Hier möchte ich einmal auf den M.Wilson eingehen, denn über den sprechen wir in der Praxis häufiger, wenn eine Zinkergänzung auch eine Kupferergänzung notwendig macht. Beim M. Wilson kommt es zu Kupfereinlagerungen in die verschiedenen Gewebe, weil die Kupferausscheidung über die Galle gestört ist. Die Ablagerung in den verschiedenen Geweben kann nun auch verschiedene Folgen nach sich ziehen, je nachdem, ob es nun die Niere (Niereninsuffizienz), die Leber (Leberzirrhose), die Augen (Kayser-Fleischer-Kornealring) oder die Nerven als die bevorzugten Organe sind. Lagert sich das Kupfer in den autonomen Zentren des Nervensystems ab, können die Folgen parkinsonähnlich im extrapyramidalen Nervensystem sein oder auch einer Chorea Huntington ähneln und auch psychiatrische Symptome aufweisen. Betrifft es das Herz, führt es zu Arrhythmien, Kardiomyopathien, Veränderungen der Herzratenvarianz und somit auch zu Störungen des vegetativen Nervensystems. So sieht man am Herzen oft eine deutlich erhöhte Ruheherzfrequenz. Dieses sollte dann neben einigen anderen Diagnostiken auch die nach dem Kupfer und dem Coeruloplasmin nach sich ziehen. Therapeutisch kommen Zinksalze und andere Chelattherapien in Frage.


Was sollte man bei Verwandten von MS-Erkrankten überprüfen?

Verwandte 1. Grades von MS-Patienten sind oft symptomfrei, aber nicht gesund. So zeigen sich häufig subklinische Symptome. Die preiswerteste Methode mit der höchsten Übereinstimmung ist die Überprüfung des Vibrationsempfindens. Ist dieses eingeschränkt, lohnen sich auch Diagnostiken wie das MRT. Grundsätzlich lohnt sich für diese Menschen die Umsetzung natürlicher Maßnahmen, um auch weiterhin subklinisch zu bleiben.


Neue Erkenntnisse zu M. Crohn und Colitis ulcerosa, nämlich M. Crohn mit ausschließlichem Dickdarmbefall

Der M. Crohn mit isoliertem Dickdarmbefall ist genetisch mit dem HLA-DRB1*01:03 und nicht, wie der klassiche M.Crohn, mit NOD"/CARD15 assoziert. Es finden sich bei der reinen Dickdarmform wohl in 31 % der Fälle Antikörper gegen Sacchromyces cervisiae, also Hefen, die man gerne bei Durchfall einsetzt und in 23 % der Fälle auch positive perinukleäre Antikörper, so dass diese Eigenschaften diagnostisch nicht weiterführen. Allerdings würde man diese Sacchomyces dann nicht mehr einsetzen.
Untersuchungen des Microbioms zielen darauf ab, Fehlbesiedlungen zu korrigieren. Beim M. Crohn sieht man oft vermehrte Ecoli und Fusobakterien, während die Säuerungsflora mit den Firmicuten, wie Faecalibacterium prausnitzii, oft vermindert sind. Das Mikrobiom des reinen Dickdarmbefalls eines M.Crohn ähnelt eher dem eines Gesunden. Anders als die Colitis ulcerosa sprechen der klassische und der dickdarmisolierte M. Crohn nicht auf Mesalazin an.
Man will den isolierten Dickdarmbefall des M.Crohn in Zukunft als eigenständiges Krankheitsbild betrachten.


Was hat Lärm mit Blutgefäßschäden zu tun?

Bereits ein Tag Lärm mit 85 dBl verändert die Stresshormonspiegel von Cortisol, Noradrenalin und Adrenalin, die die innere Schicht der Blutgefäße undicht werden lassen, wodurch dort eine Entzündung entsteht. Fluglärm führe eher zu Depression, während Bahnlärm zu Gefäßverkalkung führe. Erinnert sei auch, dass Adrenalin einen eigenen a2Adrenozeptor an den Thrombozyten hat und deren Aggregationsfähigkeit aktiviert. Erinnert sei auch an die Bedeutung der kleinsten aller Blutgefäße für die Arteriosklerose. Bindet Adrenalin an die ß1-Rezeptoren, verengen sich die Blutgefäße und die Niere schüttet vermehrt Renin aus.

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