Gesundheitsnewsletter vom 13.1.2019

von | 13. Januar 2019

Gesundheitsnewsletter vom 13.01.2019


Die erste Arbeitswoche ist um und alle sind wieder auf ihrer Position. Es gibt auch schon wieder interessante medizinische Neuigkeiten.


Die Themen:

  • Der Gebärmutterhalskrebs kann mit Messmethoden zur Epigentik der DNA besser als mit PAP und HPV beurteilt werden.

  • Was macht natürliche, nicht oxidierte, Fischöle und Vitamin D so wertvoll?

  • Wiederholte Fehlgeburten – liegt es am Mann?

  • Eine Chemotherapie schädigt gießkannenartig alle Zellen – ein Absorber in der Vene reduziert die Nebenwirkungen.

  • Schnelle Diagnose und Prognose für M. Huntington, Friedreichsche Ataxis, Spinozerebelläre Ataxis, Myotone Dystrophie, Fragiles X-Syndrom.

  • Was können Biofilme und wie versorgen sie sich mit Nährstoffen?

  • Eine App erkennt Erbkrankheiten mit der Anlitzdiagnose durch Abtasten der Gesichtskonturen.

  • Die lytische Phase des Epstein-Barr-Virus – manche Menschen können sie nicht beenden.

  • Ein intensiver Kontakt zu sozialen Medien erhöht die Gefahr des verminderten Selbstwertgefühls, der Schlafstörungen und der Depression.


Der Gebärmutterhalskrebs kann mit Messmethoden zur Epigentik der DNA besser als mit PAP und HPV beurteilt werden.

In einer britisch-kanadischen Studie („HPV FOCAL Randomized Clinical Trial“) hat man mit einer Methode, die sogar preisgünstiger als die gängigen Methoden der PAP– und HPV-Tests ist, die Möglichkeit geschaffen, mit 93-prozentiger Sicherheit die gefährlichen CIN3+-Veränderungen der Gebärmutterhalsdeckzellen aufzuspüren. Es wird dabei das Prinzip der epigenetischen Modifikation genutzt. Dabei handelt es sich um die Methylierung der DNA an regulatorischen Sequenzen, mit der man den Nachweis erbringen kann, dass sich diese Zelldysplasie zu einem Zervixkarzinom weiterentwickeln will. GynTect® des Herstellers Oncgnostics und der QIAsure® von Qiagen sind weitere Testverfahren, die dieses Prinzip nutzen. Eine HPV-Infektion muss nicht vorliegen, um diese Aussage treffen zu können. Dieses Testverfahren eignet sich auch für Tumore des Rachens, des Darms, des Anus und der Prostata.

Somit können nicht nur Frauen, sondern auch die Männer von diesem Testverfahren profitieren udn dieses ggf. einfordern. Wegen der kostengünstigeren Variante dürfte die Solidargemeinschaft der Krankenkassn eher erfreut von Ihrem Ansinnen sein.


Was macht natürliche, nicht oxidierte, Fischöle und Vitamin D so wertvoll?

Prof. Dr. Lauterbach hat sich ja zum Sprachrohr einer Studie der Harvard-Universität gemacht, wonach die Ergänzung von 1g EPA/d und Vitamin D 2000 I.E./d nutzlos wäre. Dazu habe ich wie folgt Stellung bezogen:
Erstens muss man mit Laborwerten kontrollieren, ob die Serumwerte auch den notwendigen Dosierungen entsprechen, also LC-Omega-3-Index >8 und AA/EPA = 1: 1,5 sowie 25-OH-D3 bei 50 ng/ml und das mit täglichen Dosierungen, da Studien beweisen, dass die tägliche Dosis bei gleichem Serumwert zu besseren Ergebnissen führt. https://www.ncbi.nlm.nih.go…
Unterläßt man das, könnte man auch ohne Blutdruckmessung ein Blutdruckmittel oder ohne Blutzuckermessung ein Antidiabetikum testen.
Zweitens muss sichergestellt sein, dass es zu einhundert Prozent natürliche EPA- und DHA-Präparate sind, da teilsynthetische Produkte nachweislich versagen. Es geht dabei um den SLO-1-Rezeptor bzw die BK-Kanäle.
http://www.laborundmore.com…
http://q-more.chemie.de/q-m…
https://www.uniklinikum-jen…
Hoshi, T., B. Wissuwa, T. Tian, N. Tajima, R. Xu, M. Bauer, S.H. Heinemann, S. Hou (2013) Omega-3 fatty acids lower blood pressure by directly activating large-conductance Ca2+-dependent K+ channels. Proceedings of the National Academy of Sciences USA (DOI: 10.1073/pnas.1221997110)
Hoshi, T., T. Tian, R. Xu, S.H. Heinemann, S. Hou (2013) Mechanism of the modulation of BK potassium channel complexes with different auxiliary subunit compositions by the omega-3 fatty acid DHA. Proceedings of the National Academy of Sciences USA (DOI: 10.1073/pnas.1222003110)
Drittens muss sichergestellt sein, dass die Öle nicht oxidiert sind, also nach Fisch riechen, denn dann messen wir zwar tolle Laborwerte, aber die Wirkung bleibt aus. http://www.laborundmore.com…

Zu Vitamin D habe ich schon viele Ergebnisse gesammelt, auf die ich hier nur verlinke.


Wiederholte Fehlgeburten – liegt es am Mann?

Bisher ging man davon aus, dass in den ersten Teilungen der befruchteten Eizelle so gravierende Fehler auftraten, dass es einen Frühabort gibt. Im weiteren Verlauf und da spricht man dann auch eher von einer Fehlgeburt, kann dann die Versorgung über den Mutterkuchen eingeschränkt sein oder der Improvisationsstoffwechsel der Mutter mit verschiedenen Mängeln wichtiger Substanzen oder die Belastung mit toxischen Substanzen oder die Psyche führen dazu, dass der Körper sich zum Schutz der Mutter von der Frucht trennt. Im Rahmen der genetischen Forschungen und auch hier geht es wieder um die Epigentik, wird nun auch dem Samen des Mannes zunehmende Aufmerksamkeit geschenkt. Hinsichtlich der Ausbildung des braunen Fettgewebes hatte ich ja bereits berichtet. Die Forschung arbeitet verschiedene Fragestellungen ab. So könnten in der Prostata schlafende Chlamydiennester sein, die mit dem Sperma transportiert werden. Dieses könnte man mit einer PCR des Spermas erfassen. Diese Chlamydien erzeugen oxidativen Stress und so waren in dem Genom des Samens betroffener Männer doppelt so viele DNA-Schäden nachzuweisen, wie bei infektfreien Probanden. DOI: 10.1373/clinchem.2018.289348


Eine Chemotherapie schädigt gießkannenartig alle Zellen – ein Absorber in der Vene reduziert die Nebenwirkungen.

Bei diesem Absorber, einem schwammartigen Gewebe, dass in die Vene gesetzt wird, wird gezielt Doxorubicin absorbiert. Die Nebenwirkungen werden dadurch auf ein Minimum reduziert. Solche Filter kann man auch für andere Substanzen modifizieren.
DOI: 10.1021/acscentsci.8b00700
Der Haarausfall nach der Chemotherapie kann jahrelang anhalten, dieses würde hiermit reduziert werden können.


Schnelle Diagnose und Prognose für M. Huntington, Friedreichsche Ataxis, Spinozerebelläre Ataxis, Myotone Dystrophie, Fragiles X-Syndrom.

Es gibt mehr als zwanzig bekannte Trinukleotiderkrankungen. M. Huntington, Friedreichsche Ataxis, Spinozerebelläre Ataxis, Myotone Dystrophie, Fragiles X-Syndrom gehören dazu. Innerhalb von fünf Minuten ist es nun anhand der aus dem Blutkörperchen extrahierten DNA möglich, die Diagnose und auch die Prognose zu bestimmen. Therapeutische Vorteile stehen noch in den Sternen.

Published online 2016 Nov 9. doi: 10.1038/ncomms13272
 Published: 10 January 2019; µLAS: Sizing of expanded trinucleotide repeats with femtomolar sensitivity in less than 5 minutes. Rémi Malbec, Bayan Chami, Lorène Aeschbach, Gustavo A. Ruiz Buendía, Marius Socol, Pierre Joseph, Thierry Leïchlé, Evgeniya Trofimenko, Aurélien Bancaud & Vincent Dion Scientific Reportsvolume 9, Article number: 23 (2019)


Was können Biofilme und wie versorgen sie sich mit Nährstoffen?

Bakterienkolonien verfügen über Bewegungsstrategien, mit denn Sie Flüssigkeiten umlenken können. Damit können sie sich selbst versorgen und Umgebungsgewebe aushungern. Musterbildungen auf den Biofilmen lassen das erkennen und hier setzt auch der therapeutischen nutzen an. Gelingt es, dieses Muster zu verändern, kommt man ohne Antibiotika aus.
DOI:https://doi.org/10.1103/PhysRevLett.112.158101


Eine App erkennt Erbkrankheiten mit der Anlitzdiagnose durch Abtasten der Gesichtskonturen.

Soweit ist die künstliche Intelligenz bereits. Sie erkennt Erbkrankheiten zuverlässiger als der Blick des Fachmanns. So eine App ist bereits im App-Store verfügbar. Demnächst beginnt Brautschau oder ein Bewerbungsgespräch mit einem Gesichtsscan, um so vermeidbare Negativeinflüsse im Ansatz zu minimieren.
Nature Medicinevolume 25pages 6064 (2019)


Die lytische Phase des Epstein-Barr-Virus – manche Menschen können sie nicht beenden.

Die Lebensphasen einer EBV-Infektion sind gut beforscht. Fast jeder ist infiziert und in der lytischen Phase vermehren sich die Viren und verlassen die Zellen auf der Suche nach neuen Zellen. Das Immunsystem muss darauf reagieren und man sieht dann entsprechend hohe Antikörpertiter. Die Verbindung zu Krebsentstehungen ist bekannt. Der Zusammenhang zu Müdigkeits- und Erschöpfungssyndromen ist vielfach beschrieben. Eine Impfung hat bisher versagt, im Mausversuch hat diese nun funktioniert.
Immunogenic particles with a broad antigenic spectrum stimulate cytolytic T cells and offer increased protection against EBV infection ex vivo and in miceonline 2018 Dec 6. doi: 10.1371/journal.ppat.1007464


Ein intensiver Kontakt zu sozialen Medien erhöht die Gefahr des verminderten Selbstwertgefühls, der Schlafstörungen und der Depression.

Als intensiven Kontakt sieht man durchaus schon drei Stunden/Tag an. Neben Schlafstörungen, Online-Mobbbing und der Neigung zur Gewichtszunahme der Teenager nahm auch das Selbstwertgefühl ab und die Neigung zur Depression zu. Das Ärzteblatt berichtet.
Published:January 04, 2019DOI:https://doi.org/10.1016/j.eclinm.2018.12.005

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