Gesundheitsnewsletter vom 26.5.2018

von | 26. Mai 2018

Gesundheitsnewsletter vom 26.05.2018


Am kommenden Mittwoch, den 30.05.2018 springe ich für Dr. med. dent Hansjörg Lammers von 18:00 bis 21:00 Uhr für einen in- und umweltmedizinischen Vortrag im Hotel The Madison, Schaarsteinweg 4, in 20459 Hamburg ein. Da ich den Vortrag selbst komponieren muss, wird er von dem vorherigen Thema etwas abweichen, aber da ich die Zahnmedizin regelmäßig mit in mein Untersuchungskonzept einbeziehe, werden Sie auch dazu etwas aus allgemeinmedizinischer Sicht hören. Bei aller Theorie soll sich der Praxisbezug durch den Vortrag als roter Faden für das Warum für dieses Wissen schlängeln. Warum benötigen Sie mehr Vitalstoffe als andere, warum sind Sie so müde und empfindlich, warum haben Sie Fibromyalgie, ein multichemisches Sensitivitässyndrom oder ein chronisches Müdigkeitssyndrom, warum haben Sie immer wieder Infekte, warum häufen sich in der Familie chronische Erkrankungen, warum…
Der Vortrag ist kostenlos.


Am kommenden Wochenende halte ich am Sonntag den 3. Juni von 09:30 bis 10:20 einen Vortrag zum Thema: "Degenerative Gelenkerkrankungen – Ein effektiver, nebenwirkungsfreier und personalisierter Therpieansatz." Danach sprechen Prof. Dr. Spitz und Dr. med. Dietrich Klinghardt. Der Kongress dauert zwei Tage, vielleicht will sich der eine oder andere ja noch anmelden.


Aus erkennbaren Gründen fällt der Newsletter daher das nächste WE aus.


Die Themen:

  • Eisen und die Müdigkeits- oder Fatique-Symptome ohne Blutarmut.

  • Vererbbarer Bluthochdruck mit Hyperaldosteronismus

  • Fettzellen reagieren auf Licht!

  • Warum erhöht Salz die Entzündung und was hat das mit dem Vergessen zu tun?

  • Viren lauern unter den Fingernägeln, aber auch auf deren Schneidwerkzeugen.

  • Das Low-T3-Syndrom – Untertemperatur und Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion.

  • Herzschwäche durch Alterungsprozesse am Herzen – Nitrat, ein diätetischer Ansatz zum Herzschutz.

  • Migräne und CoQ10


Eisen und die Müdigkeits- oder Fatique-Symptome ohne Blutarmut.

Die Ärztezeitung  vom 18./19. Mai 2018 Nr. 95D veröffentlicht eine Metaanalyse von Studien zur Wirkung der Eisengabe auf die Leistungsfähigkeit. Die Quellen sind 13 Studien mit oraler Gabe von durchschnittlich 87 mgEisen /d sowie drei Studien mit intravenöser Eisengabe und einer Studie intramuskulärer Eisengabe ohne  Dosisangabe. Nach sechs Wochen wurde Bilanz gezogen, der HB-Wert stigt im Durchschnitt um 0,4 g/dl was noch im Rahmen der Messungenauigkeiten liegt und das Serum-Ferrtin, der Eisenspeicher stieg gerade einmal um 9 µmol/dl. In meiner Praxis arbeite ich mit ng/ml. Dieser Anstieg entspräche 0,427 ng/ml. Das ist nichts. Es geht darum, einen Anstieg von mindestens 50, wenn nicht 100 ng/ml zu erreichen. Somit ist klar, dass es auf dem Fahrradergometer gar nicht zu einer Verbesserung kommen kann. Es ist aber erstaunlich, dass die empfundene Müdigkeit bereits bei so geringen Werten besser wurde.
Was ich bereits früher zu Ferrtin und Eisen geschrieben habe.


Vererbbarer Bluthochdruck mit Hyperaldosteronismus

Eine Mutation des CLCN2-Gens, das die Information für den Bau der Chloridkanäle der Zellmembran der Nebennieren trägt und dort die Spannng des Zellpotentials regelt, verändert somit die Bildungsmodalität für Aldosteron im Sinne der Steigerung und es entsteht der Bluthochdruck. Gleichzeitig dürften erhöhte Kaliumspiegel und eine auffällige Basizität, also metabolische Alkalose zu erwarten sein. Ein Pseudohyperaldosteronismus zeigt ähnlich Symptome, man findet aber keinen erhöhten Aldosteronwert. Das kann durch Lakritze, Cortisoneinnahme oder einer weiteren Mutation eines Gens, dass für den epithelialen Natriumkanal der Sammelrohre der Niere (eNaC) codiert, bedingt sein, das Liddle-Syndrom.


Fettzellen reagieren auf Licht!

Licht kann Fettspeicher im Unterhautfettgewebe tatsächlich zum Schmelzen bringen. Werden die Zellen 4 Stunden/d mit grünblauem Licht in den Frequenzen 450-480 nm beleuchtet, steigt die Glycerinfreisetzung und es sinkt der Fettgehalt der Fettzellen, was auf eine erhöhte Lipolyse schliessen lässt. Lichtempfindliche Rezeptoren der Haut und der Fettzellen enthalten Melanopsin. Um Melanin zu produzieren, benötigen wir die Aminosäure Tyrosin und Kofaktoren. Diese Rezeptoren aktivieren bei Reizung einen G-Protein-gekoppelten Signalweg. Dieser sollten dann die Gentranskription, also Ablesung, einleiten.


Warum erhöht Salz die Entzündung und was hat das mit dem Vergessen zu tun?

Wenn sich durch den hohen Salzkonsum die T-Helfer-Zellen im Dünndarm vermehren, reichert sich IL-17 im Plasma an. Das steht im Zusammenhang mit Schuppenflechte, aber auch mit MS  und der Gedächtnisleistung, denn  IL-17 beeinträchtigt die Funktion der Endothelzellen des Gehirns. Im Tierversuch verminderte sich die Fähigkeit zur Objekterkennung, der Orientierung und des Nestbaus. Die Wirkung erklärt sich darüber, dass es zu einer Minderdurchblutung kommt, weil die RHO-Kinasen gehemmt werden und daher weniger eNOS-Aktivität gegeben ist. Diese Minderdurchblutung äussert sich insbesondere in der Hirnrinde und im Hippocampus, der speziell für das Gedächtnis von Bedeutung ist. In einem solchen Fall würde man dann in dem Aminosäurestatus vermutlich gute oder hohe Argininwerte messen, die das Substrat der NO-Synthasen ist. Es gibt mitochondrialeNOS, endothelialeNOS, neuronaleNOS und eine induzierbare NOS zur Abwehr von Viren, Pilzen, intrazellulären Erregern und Tumorzellen.


Viren lauern unter den Fingernägeln, aber auch auf deren Schneidwerkzeugen.

Die Übertragung einer Leberentzündung mit Hepatitisviren kann durch Hygieneartikel wie Rasierklingen, Nagelscheren und Nagelclips oder z.B. auch Zahnbürsten erfolgen. Daher ergeht die Empfehlung, dass beim Friseur und in Nagelstudios eine Desinfektion des Schneidwerkzeugs und neue Rasierklingen verlangen sollte. Das gilt mit Sicherheit genauso für das Piercing und die Tattoos. Zahnbürsten sollten für sich alleine aufrecht stehen und trocknen. Sie übertragen auch gerne Candica oder Helicobacter pylori.


Das Low-T3-Syndrom – Untertemperatur und Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion.

Bei  meinen Patienten messe ich häufiger einen erniedrigten fT3-Wert. Dabei sind die TSH- und fT4-Werte in der Norm. Die Umwandlung von fT4 in fT3, dem aktiven Schilddrüsenhormon, erfolgt über die zink- und selenabhängigen Dejodasen. Diese halten sich keineswegs nur in der Schilddrüse auf, sondern finden sich auch in Hirn, Leber, Niere und Muskulatur. Daran erkennt man schon sehr gut, dass Jod und Schilddrüsenhormone nicht nur für die Schilddrüse gut sind. Man spricht hier also von einer Funktionsstörung der Schilddrüse im Sinne einer latenten Unterfunktion, die offziell aber so definiert ist, dass das TSH >4 sein muss und das fT4 sich noch in der Norm befinden sollte. Bei einer Euthyreose sind allerdings alle Werte in der Norm. Die Gabe eines Schilddrüsenhormons würde den fT4-Wert noch weiter erhöhen, das Problem aber nicht lösen.
Welches Problem?
Die schweren Allgemeinerkrankungen, die hier als Ursache oder Koerkrankung in Frage kommen, habe ich in mener Praxis noch nicht in diesem Zusammenhang gesehen. Psychischer Stress oder Erschöpfungen nach erheblichem physischem Stress, generelle Erschöpfungszustände und  Depressionen, Cortisolüberschuss als Dauerstresskomponente in der noch kompensierten Form oder Schadstoffbelastungen bei eingeschränkter Entgiftungsfunktion des ganz normalen Grundrauschens der in- und umweltabhängigen Belastungen sehe ich sehr wohl. Hemmenden Einfluss auf die bedarfsgerechte T4/T3-Umwandlung haben ausgedehnte Fastenkuren oder Diäten mit Kohlenhydratentzug sowie der Einfluss verschiedener Medikamente (Corticosteroide, Antirhythmika, Beta-Rezeptoren-Blocker oder Phenobarbiturate). Es ist auch immer der Biotinkonsum zu beachten. Dieser kann fT3-Erhöhungen auslösen!
Das Low-T3-Syndrom geht mitunter durchaus mit einer verminderten Körpertemperatur einher. Im angelsächsischen Sprachgebrauch wird es „Wilson‘s Temperature Syndrome“ (WTS) genannt. Unter dem Link finden Sie auch die Auflistung aller Symptome. Therapeutisch werden also Mischpräparate, die auch fT3 enthalten, eingesetzt. Tritt die erwünschte Wirkung ein, ist man auf der richtigen Spur. Oftmals sind diese Symptome aber nicht monokausal und daher schaue ich auch nach den Ursachen der verminderten Umwandlung und den möglichen Anderen Ursachen für die Symptomauflistung.


Herzschwäche durch Alterungsprozesse am Herzen – Nitrat, ein diätetischer Ansatz zum Herzschutz.

Herzkranzgefäßverkalkung, KHK, Herzinfarkt und Bluthochdruck tragen zur Herzschwäche bei. Der Herzmuskel wird steifer und kann sich nicht mehr so entspannen und die Haargefäßdurchblutung des Herzmuskels verringert sich. Die Anzahl der Herzmuskelzellen wird  weniger, die Zellen vergößern sich aber, wodurch sich ihre Funktion verschlechtert. An dieser Stelle sieht die Wissenschaft ein Problem bei den NO-vermittelten Signalen, von denen wir ja schon weiter oben mit den NOS gelesen haben. Während oben die Umwandlung von Arginin in NO angesprochen wird, geht es hier allerdings um die abnehmende Fähigkeit des älteren Menschen das Nitrat aus der Nahrung als Quelle für eine NO-Bildung zu nutzen. An der Uniklinik in Essen sieht man nun hochkonzentrierte Säfte aus Roter Beete, Kohlrabi, Sellerie, Spinat, Ruccola und Rhabarber als eine diätetische Therapieoption der Nitratsupplementation, um damit die Schwäche der linken Herzkammer und die Durchblutungsfähigkeit des Herzmuskels bei Energieanforderung, als auch dessen Entspannungsfähigkeit zu verbessern. Menschen mit COPD oder starkem Übergewicht, eingeschränkter Nierenfunktion und schon erlittenem Herzinfarkt sollten das aber auf keinen Fall eigenmächtig machen, sondern dieses unter Kontrolle und Korrektur weiterer Laborparameter tun.


Migräne und CoQ10

Der Körper sollte das CoQ10 eigentlich ausreichend selbst herstellen können. Dennoch finde ich es durch die Bank hinweg, bei jungen und auch älteren Patienten in etwa 30% der Fälle deutlich erniedrigt. Somit ist die Funktion an Schritt 1 und 3 der Atmungskette durch eine Hemmung des Q-Zyklus gehemmt. Die Zellen können also bei Energieanforderng nicht genügend ATP-bilden. In Bezug auf die Migräne scheint es hier auch einen Zusammenhang zu geben. Dieser wird in der Studie aber als ein entzündungshemmender Einfluss beschrieben. So senkt die Gabe von CoQ10 die Konzentrationen von TNFa und CGRP, dem Calcitonin gene-related peptide. Dieses verbessert die Durchblutung und entspannt die Gefäße, seine Verminderung muss also eine Tonisierung bewirken. Die Verminderung des TNFa senkt nicht nur die Entzündung, sondern auch die Insulinresistenz.

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