Gesundheitsnewsletter vom 10.4.2017

von | 10. April 2017

Gesundheitsnewsletter vom 09.04.2017

Nach einem sonnigen Tagesausflug an die Nordsee, nun noch schnell an den PC und einen Newsletter schreiben. Nächste Woche gönnt sich der Autor eine Osterauszeit. Daher wünsche ich Ihnen schon jetzt Frohe Ostern!

Die Themen:

  • Wenn bei Beinkrämpfen Magnesium sinnlos ist, dann…

  • Biotin kann zu unerwartet veränderten Messergebnissen, z.B. der Schilddrüsenwerte, führen

  • Wer sich nicht infizieren will, sollte aus Kaffeeautomaten nur schwarzen Kaffee akzeptieren

  • Herzschwäche, warum sind BNP und NT-proBNP sinnvoll?

  • Hohe NT-proBNP-Werte stehen auch im Zusammenhang mit zunächst asymptomatischen Hirnschäden

  • AHA empfiehlt Fischöl bei Herzinsuffizienz und KHK

  • Bei Diabetes Typ-1-Patienten findet sich eine veränderte Darmflora und Darmwand im Duodenum

  • Fieber unklarer Genese

  • FSME gibt es jetzt auch im Winter und in Rohmilch

  • Das Diabetes-Rsisiko ist bei Schizophrenie von Anbeginn erhöht

  • Heilung der Mutterwunde durch die eigene Stimme


Wenn bei Beinkrämpfen Magnesium sinnlos ist, dann…

Weil die Einnahme von Magnesiumoxid im Vergleich zu Magnesiumcitrat den intrazellulären Gehalt an Magnesium stärker erhöht, unternahmen irsraelische Forscher den Versuch mittels der abendlichen Einnahme von Magnesiumoxid nächtliche Beinkrämpfe zu verhindern. Die Teilnehmer wurden unter der Bedingung ausgewählt, dass sie in den letzten vier Wochen an mindestens 14 Tagen  mindestens vier nächtliche Beinkrämpfe erlitten hatten. Die Beinkrämpfe verminderten sich um drei/Woche, also in manchen Nächten nur drei Krämpfe, ein durchaus signifikantes Ergebnis, das aber hinsichtlich der Lebensqualität nicht wirklich relevant war, daher wurde die Studie vorzeitig beendet.
Was fällt mir zu so einem Fall ein ? Ich würde den Laktat/Pyruvat-Quotienten, den Ferritinwert, Zink, Kupfer, Vitamin C, Biotin, B12, B6, die Katecholamine im 2. Morgenurin, den Zuckerstoffwechsel messen und als Therapieversuch hochdosiertes Benfothiamin einsetzen.


Biotin kann zu unerwartet veränderten Messergebnissen, z.B. der Schilddrüsenwerte, führen

Biotin ist eine extrem wichtige Substanz mit Vitamincharakter, Vitamin H oder auch B7. Die biotinabhängigen Decarboxylasen sind von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Ein Biotinmangel wirkt sich auf den Kohlenhydrat-, den Eiweiß- und den Fettstoffwechsel aus. Diese Folgen resultieren vor allem aus einer Funktionseinschränkung der biotinabhängigen Carboxylasen. Das Krankheitsbild wird deshalb allgemein als multipler Carboxylasemangel bezeichnet. Neben einem eigentlichen Biotinmangel kommen aber auch Gendefekte im Bereich des Biotinstoffwechsels als Auslöser dafür infrage. Nun kam es in einem konkreten Fall zu paradoxen Laborwerten der Schilddrüse unter der Einnahme von Biotin. Für Zuckerwerte ist dieses unter Vitamin C bekannt. Genauso sind Cholesterinwerte unmittelbar nach einer Vitamin-C-Infusion extrem niedrig. Bei paradoxen Werten sollte also auch immer an eine Biotineinnahme gedacht werden.


Wer sich nicht infizieren will, sollte aus Kaffeeautomaten nur schwarzen Kaffee akzeptieren

Sämtliche getesteten Kaffeeautomaten der Bundeswehr sind in dem Schlauchsystem der Milch mit Bacillus cereus infiziert. Wer sich also schützen will, darf nur schwarzen Kaffee ordern. Dieses Problem dürfte es in anderen Einrichtungen mit Kaffeevollautomaten ebenfalls geben.


Herzschwäche, warum sind BNP und NT-proBNP sinnvoll?

BNP hat eine kurze Halbwertszeit und NT-proBNP ist 24 Stunden stabil und eignet sich daher gut für die hausärztliche Praxis, also den ambulanten Bereich. Unabhängig von Troponin-T-Test, der bei einem Infarktgeschehen als Kontrollwert genommen wird, signalisiert ein akut hoher NT-proBNP-Wert eine starke Indikation für einen Engriff an den Herzkranzgefäßen.
Ich setze diesen Wert gerne als Verlaufsparameter bei den Herzinsuffizienzpatienten ein, die bei mir eine Oxyvenierungstherapie bekommen. Da die bei der Oxyvenierung gebildeten Prostaglandine einen gefäßerweiternden und damit nicht nur die Durchblutung des Herzens, sondern auch der Niere verbessernden Effekt haben, lassen sich im Verlauf der Therapie auch verbesserte NTproBNP und Nierenfilterleistungswerte erfassen.


Hohe NT-proBNP-Werte stehen auch im Zusammenhang mit zunächst asymptomatischen Hirnschäden

Prof. Dr. Meike Vernooji et al. Erasmus vom University Medical Center Rotterdam für Neuroradiologie konnten nachweisen, dass die Hirmasse bei erhöhten NT-proBNP-Werten verringert ist, insbesondere die graue Masse, während die weiße Substanz eher schlechter organisiert wirkt, wofür eine nur bedingt funktionierende Blut-Hirn-Schranke, ein verlangsamter Blutfluss und durch den Herzstress erzeugte Entzündungsfaktoren mit Einschränkung der Mirkodurchblutung verantwortlich gemacht werden.
Ich setze seit geraumer Zeit die Phospholipide intravenös ein. Von diesen ist bekannt, dass sie die Fette aus den Gefäßwänden lösen können. Gerade in den kleinsten aller Blutgefäße ist das von besonderer Bedeutung, denn jede Form von Einengung der Mikrodurchblutung kommt einem Stopp des Blutflusses gleich.


AHA empfiehlt Fischöl bei Herzinsuffizienz und KHK

Die Einnahme von 1000 mg Omega-3-Fettsäuren in natürlichem Fischöl reduziert die Hopitalisation und Sterberate von herzinsuffizieten Patienten um 10 %, wie die Auswertung von 15 randomisierten Studien ergeben hat. Medscape beschreibt dieses mit Inge Bringmann als Autorin, die auch Herrn Prof. von Schacky zitiert, der sich schon seit Jahren darum bemüht, dieses Wissen für Europa zu etablieren. Er hat den HS-Omega-3-Index geprägt.
Dazu schrieb ich am 22.12.2013: Die Entzündung aus der Arachidonsäure (AA) wird durch die Medikamente um den Preis von Nebenwirkungen blockiert. Die Arachidonsäure bleibt aber erhalten und steht weiterhin als Ungleichgewicht zu dem entzündungshemmenden Antagonisten, der EPA, der Eicosapentaensäure aus Wildfleich und fettem Fisch zur Verfügung. Um hier ein entzündungsneutrales Verhältnis aus AA:EPA von 1,1-2,5 zu erzielen, muss man den Konsum von AA und Linolsäure reduzieren und die Zufuhr von EPA erhöhen. Dieses kann man mit einem Labortest, der 26 Fettsäuren aus der Wand der roten Blutkörperchen erfasst, bestimmen. Es ergibt sich hier ein Langzeitwert der letzten 60-90 Tage. Ich halte diesen Wert für mindestens so bedeutsam, wie dass ein jeder auch seinen Vitamin D-3-Spiegel kennen sollte. Dazu gehören auch gute Studienergebnisse, die das Verhältnis der Omega-3-Fettsäuren als Anteil am Gesamtfettsäurestatus berechnen. Dieser „HS-Omega-3 Index®“ ("high sensitivity" oder "Harris Schacky") wurde 2002 etabliert und  Inzwischen wissen wir, dass es mehr Gründe gibt, seinen HS-Omega-3 Index zu wissen, als es Gründe gibt, sein Cholesterin zu kennen.

Bei Diabetes Typ-1-Patienten findet sich eine veränderte Darmflora und Darmwand im Duodenum

Dass das Mikrobiom für chronische Erkrankungen, für Autoimmunerkrankungen und darunter auch für Diabetes verantwortlich sein soll, wird in immer mehr Studien zumindest als Assoziation oder Begleitumstand dokumentiert. Pelligirini S et al. haben nun gezeigt, dass bei Diabetikern mit Typ 1-Diabetes ein Leaky-Gut-Syndrom im 12-Finger-Darm mit vermehrter Antigenpräsentation durch epitheliale Zellen vorliegt. Ein Leaky-Gut-Syndrom finde ich nun aber auch bei sehr vielen meiner Patienten, die keinen Diabetes mellitus haben. Aber nahezu alle Patienten haben Kontakt zu Titandioxid, dass sich unter dem Deckmantel E171, in fast jedem Medikament, in vielen Zahnputzmitteln, Kaugummis etc. befindet. Die Informationen zu Nanomaterialien und Nanosicherheitsforschung sind noch beruhigend ausgelegt. Die Veröffentlichungen, auf die ich in den letzten Newslettern einging, zeigen dringende Warnhinweise für das Leaky-Gut-Syndrom, Darmpolypen, die Aufnahmefähigkeit von Zink und die Einschränkung der Reproduktionsfähigkeit und für Darmkrebs.

Ein Patient mit einem erhöhten Calprotectinwert von 214, der die Entzündung im Darm widerspiegelt und einem erhöhtem A1-Antitrypsinwert, der das Leaky-Gut-Syndrom widerspiegelt, hat versucht, dieses Titandioxid absolut zu vermeiden und hat den Entzündungswert innerhalb einer Woche in den Normbereich senken und den a1-Antitrypsinwert deutlich reduzieren können.

In Erkenntnis solcher Zusammenhänge frage ich mich nun, ob die unterschiedlich gemessenen TNFa-Hemmtestergebnisse verschiedener Medikamente nicht durch deren Gehalt an Titandioxid bedingt sein können. Daher werde ich in Zukunft immer einen Leerwert für Titandioxid mitanfordern.

Wer eine chronisch entzündliche Darmerkrankung hat, sollte diese Information für sich prüfen!


Fieber unklarer Genese

Obwohl die diagnostischen Möglichkeiten zugenommen haben, ist der Prozentsatz der ungeklärten Fälle für Fieber auf 50% gestiegen. Die Infektion oder der Tumor sind in den letzten 50 Jahren als Ursache seltener geworden. Die Ursache chronisch entzündlicher Erkrankungen für das Fieber nahm dagegen zu. Das passt ja wunderbar in die oben angeführten Artikel. Hinzu kam eine Gruppe mit hohen Entzündungswerten, die aber nicht fieberten. Früher, 1991,  nutzte man ein Lymphozytenmigrationsszintigramm, dass man wieder verlassen hat. Heute steht uns aber das PET-CT oder strahlenfrei das PET-MRT zur Verfügung, um Entzündungsherde zu lokalisieren. Damit konnte im Zeitraum von 2007 bis 2015 bei dem unklaren Fieber in 72% der Fälle und bei der Entzündungsgruppe in 84% der Fälle geklärt werden. In der Summe konnten 60% der Fälle, die laborchemisch unklar blieben, aufgeklärt werden. Die Todesrate solcher ungeklärter Fälle liegt bei 7%, 60 % davon waren dann am Ende doch eine Krebserkrankung. Quelle: Medical Tribune – 52. Jahrgang, Nr. 13, 31. März 2017, S. 12.
Der informierte Patient wird besser versorgt, fragen Sie also nach dem PET-MRT!


FSME gibt es jetzt auch im Winter und in Rohmilch

Im letzten Jahr ist die Zahl der FSME-Fälle gestiegen, in ganz Deutschland sind es 360 Fälle. Ein Impferfolg für alle ist frühestens ab einer Durchimpfungsrate von 80% zu sehen. Sollen wir 60 Millionen Menschen impfen, um die Erkrankung von 360 zu verhindern? Die Auwaldzecke wurde nun als neuer Überträger des FSME-Virus identifiziert. Die ist auch in schneefreier Winterzeit aktiv. Lingen, Osnabrück und Hannover hatten 2016 ihren ersten FSME-Fall. Aus dem Kreis Reutlingen ist eine Gemeinschaftserkrankung von Vater und Sohn bekannt, die Ziegenmilch und Ziegenkäse zu sich nahmen. Die Milchlieferanten Kuh, Ziege uns Schaf erkranken selbst nicht, aber das Virus kann sich in Ihnen vermehren und in der Milch anreichern. Die Pasteurisation tötet das Virus ab, in Rohmilchprodukten kann das Virus im Kühlschrank einige Zeit überleben. Quelle: Medical Tribune – 52. Jahrgang, Nr. 13, 31. März 2017, S. 28


Das Diabetes-Rsisiko ist bei Schizophrenie von Anbeginn erhöht

Bei Schizophrenie liegt eine gesteigerte kardiovaskuläre Mortalität, eine um 15 – 30 Jahre verkürzte Lebenserwartung und eine zwei- bis dreimal so hohe Wahrsheinlichkeit von Diabetes Typ 2 vor. Nun wurden 731 an Schizophrenie erkrankte Personen mit 614 gesunden Kontrollpersonen hinsichtlich HBA1C, Nüchternblutzucker, Insulinspiegel und oralem Glukosetoleranztest verglichen. Die Schizophreniepatienten zeigten bereits im frühen Krankheitsstadium einen gestörten Glukosestoffwechsel, so dass der Insulinspiegel höher und die Insulinresistenz stärker ausgeprägt waren.
Da die Nervenzelle sich primär von Zucker ernährt, muss man diese Situation so deuten, als ob die Zelle bei voller Speisekammer verhungert, weil der Zucker nicht aus dem Blut in die Zelle kommt. Daher gebe ich in solchen Fällen die D-Galaktose, die die Zelle über den Glucose-3-Transporter betritt, innen zu Zucker verwandelt wird und die Tür, also den Glucose-4-Transporter, öffnet, die Insulinresistenz also senkt. Da D-Galaktose ken Insulin benötigt, gibt es auch einen übersteigerten Abfall des Blutzuckers, wenn die Tür sich dann öffnet. Ich gehe davon aus, dass alle Erkrankungen der Nerven mehr oder weniger von dieser Zuckerstoffwechselproblematik betroffen sind.


Heilung der Mutterwunde durch die eigene Stimme

"Als ich sehr erfolgreich war, gab es traumatische Erlebnisse, die dazu führten, dass ich krank wurde und mein Leben hinterfragte." So beginnt die Person, die ihren Kursen den Titel "Heilung der Mutterwunde durch die eigene Stimme" gegeben hat, ihre Antworten in einem Interview mit dem Magazin Frieda. Betroffene Frauen werden sich angesprochen fühlen, Ihnen sei dieses recht umfangreiche und tiefgreifende Interview zur Lektüre empfohlen.

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