Unverträglichkeit von Kohlenhydraten und deren veränderte Aufnahme über den Darm, Laktose, Fruktose, Sorbit, Xylit, Stärke, Zucker

von | 1. Dezember 2013 | Publikationen

Dieses Problem tritt immer häufiger auf. Ursache kann eine Fehlbesiedlung des Darms sein, die durch eine fruchtzuckerlastige Ernährung als Kolonisationsvorteil verursacht sein kann. Genauso kann eine genetische Ursache vorliegen. Hilfreich kann der zeitgleiche Konsum von Traubenzucker sein. Mit Oligase kann man Enzymschwächen ausgleichen. Bei Lactase, also der Schwäche Milchzucker zu spalten, gibt es ebenfalls Enzyme zu kaufen und das gilt auch für die histaminabbauende Diaminooxidase. Glukose, Laktose, Fruktose, Sorbit, Xylit und D-Galaktose sind Einfachzucker. Laktose, Fruktose, Sorbit, Xylit sind die häufigsten Kohlenhydratunverträglichkeiten. Bei den komplizierten Kohlenhydraten wird die Unverträglichkeit mitunter als Allrgie fehlgedeutet und man wundert sich, dass man keine Antikörper findet. Hier muss man zunächst nach einer Schwäche der Bauchspeicheldrüsenfunktion schauen und sich danach die Darmwand vornehmen. Calprotectin- und alpha-1-Antitrypsin- oder Zonulin-Erhöhungen deuten auf deren Beteiligung hin. Wenn der Bürstensaum der Dünndarmschleimzellen beschädigt ist, können die Ursachen in einer Entwicklungsstörug liegen, wie intestinale Lymphangiektasien, Mastozytose, aber auch entzündliche Erkrankungen wie Infektionen, Zoeliakie, M. Crohn oder eosinophilen mikrolymphozytären Entzündungen, aber auch in Folge von Alkoholkonsum, Chemotherapie, Bestrahlung und anderen toxischen Belastungen des Darms liegen. Die Folge sind saure gasbildenden Stühle mit vor allem nach dem Essen auftretenden Blähungen, Übelkeit, Bauchschmerzen, Wechsel von Verstopfung und Durchfall, aber auch Beschwerden außerhalb des Darms , wie Z. B. Kopfschmerzen bei Fruchtzuckerbelastung. Das Zeitfenster des Symptomauftritts kann zwischen 30 Minuten und 7 Stunden nach dem Essen liegen. Entzündungszeichen finden sich oftmals nicht. IgE- und IgG-vermittelte Nahrungsmittelallergien und -Unverträglichkeiten können natürlich zusätzlich vorliegen. Manche Menschen haben eine Darmflora, die kein Wasserstoffgas bildet. Somit haben die keine Blähungen, können aber trotzdem die Malassimilation haben und sind dann in den klassischen Zuckerbelastungstests unauffällig. So etwas kommt immerhin in 10-15 % der Fälle vor. In solchen Fällen hilft dann die Bestimmung von Blutzuckerveränderungen weiter. Bei den Malassimilationen, also Aufnahme aus dem Darm in  die Blutbahn, sind Glukosetransporter beteiligt. Wenn das nicht klappt, muss man schauen, welche nicht funktionieren und sich dann fragen warum das so ist. So sollten dann Mangelsituationen an Mineralien, und Aminosäuren und Vitaminen ausgeglichen und nach Belastungen mit Giften und Schwer- und Übergangsmetallen geschaut werden. Genauso müsste die Ernährungsweise verändert werden. Wenn diese Kohlenhydrate nicht wie vorgesehen im Dünndarm aufgenommen werden können, erreichen sie den Dickdarm und erzeugen dort Blähungen, gespannte Bäuche, Schmerzen, Durchfall und Fehlbesiedlung der Darmflora. Mehr zu dem Thema…
Wenn Brot Beschwerden macht…. Alpha-Amylase-Trypsin-Inhibitoren (ATI) sind eine Gruppe von in Weizen und verwandten Getreidearten vorkommenden Proteinen, die als natürliche Abwehrstoffe gegen Krankheiten und Parasiten fungieren. Sie blockieren das stärkeabbauende Enzym Amylase und das proteinabbauende Trypsin. Durch Züchtung besonders resistenter Weizenarten ist der ATI-Gehalt im Weizen stark gestiegen. Über den Toll-like-Rezeptor 4 (TLR4) aktivieren die ATI das angeborene Immunsystem und initiieren eine Entzündung. Neuen Erkenntnissen zufolge sind sie auch starke Al­lergene, die eine Weizenallergie auslösen können.

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