Arzt in Bremen berichtet über Chelattherapie Metallausleitung, Zusammenfassung des Patientenvortrags vom 02.11.11

von | 13. November 2011 | Publikationen

Diese Therapie zielt darauf ab, die Schwermetalle aus dem Körper auszuleiten und damit eine Entzündungshemmung und Selbstregeneration zu bewirken. Dieses setzt eine Vielzahl von Symptomverbesserungen bei der Arteriosklerose, Multiple Sklerose, Morbus Parkinson, Sklerodermie, durchblutungs- und aluminiumspeicherungsbedingter Demenzerkrankungen, primäre dilatative Kardiomyopathie, Tinnitus, Schmerzsyndromen, Altersflecken, Einschränkungen des Immunsystems etc. in Gang.
Meistens liegt ja keine akute Vergiftung vor, sondern eine chronische Aufnahme von Metallen, die in ihrer Wirkung nicht unbedingt an den Absolutwerten abzulesen sind, sondern eher unspezifisch wirken, z.T. auch als sogenannte Therapieblockade zu bewerten sind. Verschiedene Metalle können auch einen synergistischen Effekt haben. Mitunter erklären sie auch den Mangel an anderen essentiellen Metallen, die dadurch verdrängt wurden.Die Giftigkeit der Metalle hängt von deren Oxidationsstufe und Art der Aufnahme ab. Stäube und Dämpfe sind in der Regel gefährlicher.In unserem Patientengut fällt ganz häufig eine Aluminiumbelastung auf. Diese findet man in Kosmetika, Magensäurebindern, Fruchtsäften und sogar in Küchensalz, um dieses streufähg zu halten. Das man davon Alzheimer bekommen kann, ist lange bekannt.Gegen einige Metalle kann man Toleranzen entwickeln. " Arsen und Spitzenhäubchen".Babies und Kleinkinder reagieren auf Metalle besonders empfindlich. " Neues Häuschen, neues Kläuschen" führt bei den neuen Kupferrohren leicht zu einer Kupferbelastung.Die Symptomverbesserung funktioniert natürlich nur bei floriden, also noch nicht vernarbten Prozessen. Hierzu gibt es überwiegend Einzelfalldarstellungen, die rückwirkend die Interpretation erlauben, dass die Verbesserung durch die Metallausleitung zustande gekommen ist. Bevor so eine Therapie geplant wird, ist eine eingehende Befragung zu den Beschwerden, Lebensgewohnheiten, Medikamenten und eine körperliche und Laboruntersuchung notwendig. In der Laboruntersuchung, die überwiegend auch in der Bewertung der letzten Laborwerte des Hausarztes bestehen kann, wird ein Ausgangsstatus bestimmt, an dem man sich unter der Therapie als Referenzwert orientieren kann. Außerdem sollte geprüft werden, was die Chelattherapie bewirken kann. Dazu kann man einen 24-Stunden-Sammelurin vor einer Chelierung und einen nach einer Chelierung sammeln und auf Referenzmetalle testen. Ist der Wert in der zweiten Probe deutlich höher, dann ist bewiesen, dass die Metalle mobilisierbar sind und die Therapie macht auch Sinn. Es kommen verschiedene Substanzen zur Anwendung, die infundiert oder auch geschluckt werden können und zum Teil auch hirngängig sind, wobei man bei einer Schwermetallbelastung auch von einer beschädigten Blut-Hirn-Schranke ausgeht und man somit auch dort die Metalle lösen kann. Welche Substanz gewählt wird und in welcher Dosierung therapiert wird, hängt von der auszuleitenden Substanz, vom Gesundheitszustand des Patienten und von dessen Versorgung mit Mineralstoffen ab. Neben der Infusion und Injektion gibt es auch die Behandlung mit Kapseln, Tabletten und Zäpfchen.
Die Infusionsbehandlung dauert ca. vier Stunden. Die Anzahl der Anwendungen orientiert sich am Therapieverlauf und den jeweils in der Kontrolle noch mobilisierbaren Schwermetallen. Dabei sollte man berücksichtigen, dass zunächst das Metall mit der höchsten Bindungskapazität zum Chelatbildner ausgeschieden wird. Aus Kostengründen ist es daher unter Umständen sinnvoll, zunächst nur dieses Metall als Verlaufsparameter zu kontrollieren. Ein Kontrolle kann alle 10 Anwendungen sinnvoll sein. Mehrere Behandlungszyklen in mehrmonatigem Abstand zeigen gute Erfolge. Ein bis zwei Behandlungen pro Woche erlauben dem Körper eine ausreichende Homöostase für die folgende Chelierung. Ausnahmen bilden Chelate, die nicht hirngängig sind und von einem Fließgleichgewicht des Konzentrationsausgleichs ihre Wirkung ableiten. Hier kann das Intervall auch zwei Monate betragen.
Die Behandlung wird überwacht, es droht z. B. die Unterzuckerung oder eine Calciummnagel unter Infusion, wenn die Anweisungen nicht beachtet und die Tropfgeschwindigkeit der Infusion erhöht wird. Die Dosierung und Auswahl der Medikamente sollte an der zu erwartenden Belastung mit Metallen ausgewählt werden. Grund dafür sind die unterschiedlichen Bindungskapazitäten und die zu erwartende gelöste Metallmenge, die dann in den Entgiftungsorganen Schäden auslösen kann, wenn zuviel auf einmal gelöst wird. Daher auch immer viel trinken, auch bei Laborkontrollen wird das Metall im Verhältnis zum Kreatinin gesetzt, so dass auch in verdünntem Urin reelle Werte zustande kommen. Da die Metalle und hier insbesondere Eisen, Arsen, Blei und Quecksilber in einem sauren Urin leichter aus der Chelierung lösbar sind, starten wir die Chelierung immer mit basischen Substanzen, um den Urin alkalisch zu halten und somit die Niere besser zu schützen.
Als Kontraindikationen gelten tubuläre Nierenschäden, hämorrhagische Diathesen, Kalziummangelzustände (Hypoparathyreoidismus) und schwere Herz-Kreislauferkrankungen; ein Herzinfarkt sollte mindestens drei Monate zurück liegen, Schwangerschaft, schwere Leberschäden, starke Elektrolytmangelzustände. Bekannte allergische Reaktionen auf die Chelatsubstanz verbieten ebenfalls die Anwendung. Bei relativen Kontraindikationen muss entsprechend der Untersuchungsergebnisse im Einzelfall entschieden werden.
Generell gehört auch eine Lifestyleveränderung mit den Ernährungs- und Trinkgewohnheiten und der Bewegung mit zum Therapieerfolg und der Erfolg kann sich dadurch stabilisieren.
Individuell können weitere komplementärmedizinische Maßnahmen synergistisch empfohlen werden.

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