Arzt in Bremen berichtet über chronische Schmerzen

von | 11. September 2011 | Publikationen

Was kann ich tun, um ohne Nebenwirkungen möglichst schmerzfrei zu werden ?
Definition:
Chronischer Schmerz wird in akuten Phasen im Schmerzgedächtnis geprägt
und evt. mit Situationserlebnissen verbunden und bleibt auch dann bestehen,
wenn die eigentlichen Schmerzursachen bereits beseitigt
 oder verringert sind.
 Akuter Schmerz schützt uns.
Menschen, die darüber nicht verfügen, verbrennen sich an heißen Gegenständen,
brechen sich die Knochen, verletzen sich an Gelenken und Bewegungsapparat,
weil kein Schmerz sie davor bremst, ihren Körper in so gefährliche Situationen zu bringen.
Er weist uns auf Entzündungen, Gewebezerstörungen oder Tumoren hin.
 
Wie wird der Schmerz empfunden ?
• Geringer Schmerz wird zum Beispiel bei Ablenkung gar nicht wahrgenommen
• mittelstarker Schmerz ist hinderlich bei Bewegungen oder stört beim Einschlafen
• starker Schmerz weckt beispielsweise beim Patienten den Wunsch, sich hinzulegen; sein Denken und Sprechen kreist hauptsächlich um diesen Schmerz, er fühlt sich hilflos;
• extrem starker Schmerz: Der Patient möchte am liebsten schreien; er hältden Schmerz für unerträglich.
Wie entsteht Schmerz ?
Schmerzrezeptoren (Nozizeptoren) in der Haut sowie der meisten inneren Gewebe und Organe sprechen auf verschiedene Reize an, wie Temperatur, Stich, Druck, chemische Reize, Vibration. Dieser Reiz bewirkt die Auslösung eines elektrischen Signals (Aktionspotential),welches noch Überwinden einer elektrischen Schwelle, wie bei einem Widerstand, nach dem „Alles oder Nichts-Prinzip“ ,an das Gehirn weitergeleitet wird und hier die Information Schmerz auslöst.
Die meisten nozizeptiven Nervenzellen besitzen marklose c-Faser und leiten mit ca. 2 m/Sec den Reiz weiter.Motorische Nervenzellen für die Steuerung der Muskulatur haben die 50-100-fache Geschwindigkeit. Die schnellsten Schmerzfasern sind die dünnen markhaltigen Fasern (A-delta-Fasern) deren Signale im Rückenmarkunter Umgehung des Wahrnehmungsapparates im Gehirn – auf motorische Nervenfasern umgeschaltet werden, die in Richtung Muskulaturverlaufen und dort eine Bewegung auslösen, z. B. das Zucken der Hand bei Hitzewahrnehmung.
„Ein akuter Schmerz kann, wenn er
nicht ausreichend bekämpft wird, in chronischen
Schmerz übergehen“, so beschreibt
es der Heidelberger Physiologe Professor
Jürgen Sandkühler. „Das Nervensystem
nimmt es sozusagen übel, wenn so etwas
nicht behandelt wird. So kann ein relativ
harmloses Ereignis, ein Bandscheibenvorfall
etwa, der rasch behandelt auch schnell
vergessen sein kann, fließend in einen
chronischen Schmerz übergehen“
Es ist also nicht ratsam über den akuten Alarmreiz hinaus besonders tapfer zu sein und den Schmerz ertragen zu wollen!
 Was verchronifiziert den Schmerz ?
Genetische Veranlagungen:
Es ist denkbar, dass es bei manchen Menschen aufgrund einer entsprechenden genetischen Prädisposition im Nervensystem eher zu einer Schmerzchronifizierung kommt als bei anderen.
 Psychische Einflüsse:
Die Schmerzforschung ist sich heute darüber einig, dass psychische Faktoren einen Einfluss darauf haben, ob und wie stark sich eine Schmerzerkrankung ausbildet. Es ist bekannt, dass Menschen mit psychiatrischen Vorerkrankungen, zum Beispiel Depressionen, stärker gefährdet sind als psychisch gesunde Personen. Darüber hinaus spielen bestimmte Persönlichkeitsmerkmale eine Rolle. Dazu gehört die individuelle Strategie zur Problem- und Stressbewältigung oder eine eventuelle Tendenz, sich gesundheitsgefährdend zu verhalten.
Psychosomatische Schmerzen
sind dadurch gekennzeichnet, dass intensive Untersuchungen keinen pathologischen Befund zu Tage bringen, wobei nach solchen Stellgrößen wie Insulinrezeptorresistenz, Mitochondrienfunktion, Selen, Zink, Chrom, Coenzym Q10, Fettsäurestatus, Aminosäurestatus, Antioxidatienstatus gar nicht geschaut wird. Es wird ansonsten aber richtig von „schwerwiegenden emotionalen Konflikte oder psychischen Störungen“ ausgegangen, die die Betroffenen bei sich gar nicht erkennen oder darauf hinweisen,  wenn ein Therapeut sie danach befragt.
Das einzige, was sie sagen können, ist:
„Ich habe Schmerzen, ich weiß nicht warum, aber ich möchte, dass mir endlich geholfen wird.“
 Eine wirksame Therapie setzt eine enge Zusammenarbeit von Ärzten, Physiotherapeuten und Psychologen voraus. Sie verlangt von den Patienten eine aktive Mitarbeit. Diese sollen Lebensformen undVerhaltensweisen üben, die schmerzauslösende Situationen und Einflüsse vermeiden.
Arzt
• Anamnese
• Untersuchung relevanter physiologischer und
pathologischer Bedingungen
• Medizinische Diagnose
• Information über Behandlungsprogramm
Physiotherapeut
• Untersuchung der Muskulatur und des Skeletts
• Übungsanleitung
• Patienteninformation: Funktion des Skeletts
und der Muskulatur
Ergotherapeut
• Körperhaltung und Bewegung am Arbeitsplatz
und in der Freizeit
• Training von Arbeitsabläufen
• Vermittlung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer
• Anpassung des Arbeitsplatzes (Ergonomie)
Psychologe
• Psychologische Untersuchung und Diagnose
• Patienteninformation: biopsychosoziales Schmerzmodell
• Vermittlung von Techniken zur Schmerzbewältigung
• Beeinflussung exzessiven Schmerzverhaltens
 Was machen wir in unserer Praxis?
Zuhören
Fragen
Befunde sichten
Untersuchung: körperlich, laborchemisch, Muskeltest, psychiatrisch
Vermittlung von Verständnis zum Krankheitsbild
Komplementäre Schmerztherapie mit
Ernährungsanalyse und entzündungshemmender Umstellung mit Vitalstoffkorrektur
Akupunktur
Mikrostromtherapie
pulsierendes Magnetfeld mit Farblicht- u. Klangtherapie biofeedbackgesteuert
intravasale Lasertherapie
Neuraltherapie/Mesotherapie auch mit homöopathischen Komplexmitteln, Procainbaseninfusionen
Durchblutungsverbesserung und Entzündungshemmung                                                         mit der intravenösen Sauerstofftherapie
Schwermetallausleitung mit der Chelattherapie
Suchtentwöhnung
Medikamentenentwöhnung/-anpassung
Ermittlung der Chronobiologie wichtiger Medikamente anhand von Schmerztagebüchern
Zusammenarbeit mit psychologischen Fachtherapeuten, die auch an begrenzende Glaubenssätze herangehen, damit unbewusste Stressmuster angegangen werden können. Mit Hilfe der Muskelteste kann dann getestet werden, in wieweit dieses Thema von Bedeutung für dieses Schmerzerleben ist.
Überprüfung eines Sinns der Erkrankung
Einbeziehung religiöser Verankerung des Patienten
Zuwendung: Herr Doktor, heute …..
Verordnung von muskelbalancierender Physiotherapie auch an Geräten
Einsatz von erprobten Schmerzmedikamenten
primär extern (Capsicain, Weihrauch, Lidocain, Schmerzgels,/-salben)
Kombinationen von Schmerzmitteln  mit Wirkung peripher, Rückenmark, zentral
Injektionen von Lokalanästhetika) zur Schmerzblockade
Lokalanästhetikainfusionen  für ferngeleiteten Schmerz
Einsatz von BTM bei Tumorpatienten/Phantomschmerz
 Vielen Dank für Ihr Interesse, Dr. Dirk Wiechert, Bremen und Ritterhude, Schmerztherapie

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